Über 800 Schülerinnen und Mitarbeitende setzen ein Zeichen gegen Rechtsextremismus, Hass und Diskriminierung
Am diesjährigen Holocaust-Gedenktag fand am SAG eine Gedenkstunde mit anschließendem Lichtermeer statt. In der 2. Stunde versammelten sich ca. 800 Schülerinnen in der großen Turnhalle. Der Schulleiter Herr Christoph Oldeweme eröffnete die Gedenkstunde und erläuterte nochmals den Anlass: Vor 80 Jahren wurde eines der größten Konzentrationslager durch die sowjetischen Soldaten befreit.
In Auschwitz – im heutigen Polen – wurden über eine Million Menschen, besonders jüdischer Herkunft, von den Nationalsozialisten auf grausamste Weise ermordet. Herr Oldeweme machte deutlich, dass der 27. Januar nicht nur ein Gedenktag für die unzähligen Opfer sein soll, sondern gleichzeitig ein Mahntag: Nie wieder dürfe es zu solchen Verbrechen kommen. Darum müssten alle wachsam sein und auch heute dem schleichenden Gift entgegenwirken: Ausgrenzungen und Diskriminierungen, Verachtung in der Sprache, Hass und Gewalt – dagegen soll am SAG ein Zeichen gesetzt werden.
In mehreren Redebeiträgen von Schülerinnen wurde von eigenen Erfahrungen mit dem Rechtsextremismus erzählt. Die Schülerinnenvertretung bezog in einem Beitrag auf anschauliche Art und Weise eine eindeutige Position gegen Hass und Diskriminierung und für eine offene, tolerante Gesellschaft: „Sag nein zu Nazis!“.
Herr Oldeweme verwies dann auf das große Banner, das in einer Gemeinschaftsproduktion von Schülerinnen der Klassen 7, 11 und 12 entstanden sei. Es trägt den Titel „Unser Kreuz hat keine Haken“ und soll verdeutlichen, dass das christliche Kreuzsymbol ein Gegensymbol der Nazi-Hakenkreuze ist. Das christliche Kreuz steht als Zeichen für eine universelle Liebe, die alles miteinander verbindet. Die Koordinatorinnen der Schulpastoral trugen dann die 10 Thesen der katholischen Kirche gegen Rechtsextremismus vor und es war klar: Die frohe Botschaft Jesu von Liebe und Menschenwürde ist der beste Gegenentwurf zum Rechtsextremismus.
Die Gedenkstunde endete mit einer Lichterprozession: Über 800 Kerzen erstrahlten, brachten Wärme und Licht. Auf dem Schulhof wurde abschließend ein Friedensgebet gesprochen.
Am Ende waren sich alle einig: Es war wichtig und gut, dass wir uns Zeit genommen haben, ein Zeichen zu setzen, dass die Verbrechen, wie sie vor 80 Jahren stattgefunden haben, nie wieder geschehen dürfen. Und dieses „Nie wieder!“ beginnt jetzt.