Erzbischöfliches Gymnasium für Mädchen mit bilingualem Zweig in Englisch
Soziale Projekte – Indien
Die Vivekananda-Schule in Jogiwala bei Dehra Dun (Indien)
Über den in Bonn ansässigen Indischen Schulverein e. V. pflegte die Schule den Kontakt zu den indischen Partnern. Der Indische Schulverein wurde im Juni 2015 aufgelöst und in die Sir-Dietrich-Brandis-Stiftung übernommen. Diese sichert die langfristige Unterstützung der Projekte des Schulvereins. Mit einem Drittel des Basar-Erlöses wird vor allem die Vivekananda-Schule in Jogiwala bei Dehra Dun unterstützt. Hier wird Kindern und Jugendlichen über die Unterschiede der sozialen Klassen, Kasten und Religionsgemeinschaften hinweg schulische Bildung und praktische Ausbildung ermöglicht, die ihnen das staatliche Schulsystem nicht geben kann und die sie aus der Armutsspirale herausführt.
In Indien gibt es mit über 60% Analphabeten zu wenig Schulen, und die vorhandenen staatlichen Schulen haben ein unvorstellbar niedriges Niveau. Die Vivekananda-Schule erzieht vom Kindergarten an zur Selbständigkeit, zum Mitdenken, zur Kreativität. Das Gemeinschaftsgefühl über die Unterschiede der sozialen Klassen, Kasten und Religionsgemeinschaften hinweg wird durch die Auswahl der Unterrichtsstoffe und gemeinschaftliche Aktivitäten gefördert. Dies geschieht im Gegensatz zu den meisten anderen entweder armen oder teuren Schulen, in welche die Schüler nach der sozialen Situation ihrer Eltern geschickt werden und unter ihresgleichen bleiben und in denen das Verantwortungsbewusstsein gegenüber den anderen nicht bewusst eingeübt wird.
Da alle Schüler mit den Händen arbeiten müssen (Klassenreinigung, Nähen, Elektroarbeit, Holzarbeit, Gartenarbeit u. a.), werden sie erzogen zur Überwindung der Kluft zwischen Handwerkern, die meist Analphabeten sind, und „Geistes“arbeitern, die von praktischer Arbeit nichts verstehen — eine Voraussetzung der wirtschaftlichen Entwicklung. Außerdem werden die Schüler medizinisch überwacht, die Ärmsten bekommen Kleider und Schulmaterial umsonst. Dieses Schulmodell entspricht den Plänen der indischen Regierung, die gut sind, aber bisher nicht verwirklicht wurden. Jedes Jahr besuchen Mitglieder des Indischen Schulvereins die Vivekananda-Schule und unterstützen mit ihren Kenntnissen, Anregungen und dem mitgebrachten Unterrichtsmaterial die indischen Kollegen.