Betriebspraktikum der Jahrgangsstufe 10 G9

Das verpflichtende Betriebspraktikum der Jahrgangsstufe 10 dauert zwei Wochen und findet entweder vor dem Ende des ersten Halbjahres oder vor den Osterferien statt. Es wird im Politikunterricht vorbereitet. Die Politiklehrer besuchen alle Praktikantinnen an ihren Arbeitsplätzen. Im Politikunterricht werden die Erfahrungen des Praktikums besprochen und reflektiert.

Das Betriebspraktikum der Jahrgangsstufe 10 ist ein Kernelement der ökonomischen Bildung in der Sekundarstufe I am Sankt-Adelheid-Gymnasium und vermittelt ökonomische Sach-, Urteils-, Entscheidungs- und Handlungskompetenz. Es ermöglicht den Schülerinnen einen Einblick in die Lebenswirklichkeit und bietet ihnen einen Realitätsraum an, der sich erheblich von dem der Schule unterscheidet. Dabei handelt es sich nicht um ein Berufspraktikum, in dem die Schülerinnen ihr mögliches künftiges Berufsumfeld kennen lernen sollen, sondern um ein Betriebspraktikum, d. h.: Die Schülerinnen sollen aufgrund der besonderen Erfahrungs- und Beobachtungsmöglichkeiten typische Anforderungen und Bedingungen der betrieblichen Arbeit sowie soziale Verhaltensmuster und Normen kennen lernen, die mit einer betrieblichen Tätigkeit verbunden sind.

Das eröffnet fruchtbare Chancen für ein exemplarisches Vermittlungsverfahren in möglichst realitätsnahen, schüleraktivierenden Lernarrangements. Die Schülerinnen erhalten Eindrücke über einen selbst gewählten Ausschnitt von Wirklichkeit, über die betreffende Umwelt, die Hierarchie, den Umgang mit Menschen und Materialien, über feste Arbeitszeiten und die Konzentration auf bestimmte Aktivitäten und Tätigkeiten. Sie stehen neuen und bisher unbekannten Herausforderungen gegenüber, in denen sie sich bewähren sollen. Die Schülerrolle wird in eine neue Rolle eingetauscht, die von ihnen Selbstständigkeit, Flexibilität und genaues Erfassen von bisher unbekannten Sachverhalten verlangt. Die Schülerinnen sind auf sich gestellt, sollen — nach entsprechender fachlicher Vorbereitung — Informationen besorgen, erfragen, erkunden und unter Anleitung selbstständig arbeiten. Sie werden dazu angeleitet, kriterienorientiert zu beobachten und Beobachtetes zu reflektieren. Diese Erfahrungen der Schülerinnen können dazu beitragen, dass sie ihre Eignung und Kompetenzen für bestimmte Tätigkeiten zutreffender einschätzen lernen.

Diese Leistungen ermöglicht der vor- und nachbereitende Politikunterricht in der Jahrgangsstufe 10 anhand eines von der Fachkonferenz Politik/Wirtschaft/Sozialwissenschaften vereinbarten thematischen Leitfadens: Er gibt Hilfen, Grundorientierungen, Vorverständnisse und zielgerichtete Anleitungen und zielt darauf ab, dass die Schülerinnen eine eigene Entscheidung im Hinblick auf den Übergang in das Berufsleben unter Einbeziehung von individuellen Interessen und Fähigkeiten sowie von Kenntnissen über die Arbeitswelt und ihre sich permanent ändernden Anforderung vorbereiten und treffen können.

Zwingend erforderlich ist eine fachliche Betreuung der Schülerinnen vor, während und nach dem Praktikum. In der Nachbereitung obliegt dem Unterricht die Aufgabe, Ordnungskategorien, komplexe Strukturen und Sinnzusammenhänge zu vermitteln, sodass ungeordnete, emotional erlebte Eindrücke und fundamentale Erfahrungen verwertet und systematisiert werden können. Diese Eindrücke und Erfahrungen halten die Schülerinnen in einer Praktikumsmappe kriterienorientiert strukturiert fest, gemäß der zuvor im Politik/Wirtschaft-Unterricht erarbeiteten Handreichungen. Diese Mappe wird korrigiert und  bewertet. Die Note fließt in die Politiknote des Endzeugnisses der Klasse 10 ein.

Mehr Informationen zur Berufsorientierung finden sich unter

https://kurzelinks.de/sag-bonn-stubo