Mit seiner Performance „hier bin ich“ ist das „theater monteure“ am 7. Oktober 2021 mittendrin im Klassenraumalltag unserer Stufe 9

Etwas irritiert sind sie schon, die Schülerinnen der neunten Klassen: Die Tür zum Klassenraum öffnet sich, eine ihnen unbekannte Dame schaut herein, geht wieder. Gehört das schon zum Stück? Was für ein Stück eigentlich? Dann der junge Mann mit der Violine. Schlendert musizierend im Klassenraum umher, stellt sich auf das Pult, holt sich ordentlich Applaus ab und verschwindet. Oder der lange Herr mit der Messlatte, der die Schultische herumdreht, die Latte darauf platziert und sehr lange aus dem Fenster starrt. Unsicheres Gelächter, ein paar provokante Kommentare seitens der Schülerinnen. Was soll das sein? Doch schon längst sind sie mittendrin in „hier bin ich“, dem Jugendstück des theater monteure, das am 7. Oktober 2021 bei uns gastierte.
Das Stück ist als Performance für drei Klassen konzipiert. Es findet aber nicht auf einer Bühne, sondern gleichzeitig in drei Klassenräumen statt. Alle Gruppen sehen die gleichen Szenen, nur zeitversetzt und – je nach Raum und Gruppe – mit unterschiedlichen Schwerpunkten. In ihrem bekannten Umfeld, ihrem Alltagsraum werden die Schülerinnen mit etwas Neuem, Unerwarteten konfrontiert. Mit Tanz, Schauspiel und Musik laden die fünf Performer sie ein, neue Perspektiven einzunehmen, das Ganze mal von oben oder schräg zu betrachten und so zum Nachdenken über sich und den eigenen Platz in der Gruppe zu kommen. Bin ich hier richtig? Wer bin ich für dich? Wie will ich sein? Was können wir miteinander? Mit seinem Stück will das Kölner Ensemble „den Jugendlichen direkt einen Impuls geben, sie zu eigenen Versuchen und zur Suche, zu Fragestellungen, zum Ausprobieren unterschiedlichster Ausdrucksformen animieren“. „Witzig, überraschend, irgendwie eigenartig, jedenfalls wirklich mal was ganz anderes“ fassten die Schülerinnen der 9b ihre Eindrücke am Ende zusammen. Die Irritation scheint im besten Sinne gelungen.