Besondere Aktion anlässlich des Gedenktages an die Reichspogromnacht am 9. November – Unsere Zehntklässlerinnen putzen Stolpersteine im Umfeld der Schule

Am 15. November 2023 hat die Jahrgangsstufe 10 des SAG anlässlich des Gedenktages an die Reichspogromnacht Stolpersteine in Bonn-Beuel geputzt. Ziel dieser Aktion war es, der Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken. Dazu haben sich alle 10. Klassen am Anfang der vierten Stunde versammelt, um anschließend gemeinsam nach Bonn-Beuel zu fahren. Dort angekommen, wurde jeder Gruppe ein Beutel mit Putzutensilien ausgeteilt. Diese bestanden aus einer Essig-Lösung, um die Messingsteine schonend zu reinigen, einem Schwamm sowie einem Putzlappen. Nachdem alle Gruppen ausgestattet waren, konnte sich jede Gruppe frei in Bonn bewegen und sich somit auf die Suche nach Stolpersteinen machen. Hierbei stellte die „Stolpersteine NRW„-App des WDR eine Hilfe dar.

Der Beweggrund dieser Aktion liegt darin, dass die individuellen Geschichten in den öffentlichen Raum gebracht werden und so die kollektive Erinnerung wachgehalten wird. Stolpersteine dienen als Mahnung, die Grausamkeiten der Vergangenheit nicht zu vergessen und sich gegen Diskriminierung und Unmenschlichkeit zu engagieren.

Während der Putzaktion erlebten wir diesbezüglich viel Zuspruch durch andere Passanten, die ihre Anerkennung und Wertschätzung zum Ausdruck brachten.

Ein kritischer Punkt betrifft die Platzierung der Stolpersteine direkt auf dem Boden vor den Häusern der Opfer, in denen diese zuletzt freiwillig gelebt haben. Leider haben wir beobachtet, dass Passanten über die Steine liefen, was ihre Unversehrtheit gefährdet, weswegen sich die Frage nach einer geeigneteren Platzierung stellt, um die symbolische Bedeutung dieser Gedenksteine zu bewahren.

Von einer anderen Perspektive aus betrachtet bringt jedoch ebendiese Position der Steine einen besonderen Effekt mit sich, da Betrachter bei dem Versuch, die Inschriften zu entziffern, gezwungen werden, eine demütige Haltung (in Form einer angedeuteten Verbeugung) einzunehmen.

Dieses Projekt hat uns nähergebracht, wie viele Opfer es gab und dass noch lange nicht für jedes Opfer ein solcher Stein verlegt worden ist. Es ist erschreckend, dass dies in unmittelbarer Nähe zu unserer Schule und unserer Heimat passiert ist, weswegen wir es für sehr wichtig halten, dieses Projekt in den weiteren Jahren fortzuführen und diese Aktion zu unterstützen.

Bericht von Melissa und Marisa aus der 10c

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